Wintereinbruch im Februar und Schneeflocken in Neu-Isenburg
Es ist mal wieder der klassische, moderne Winter im Rhein Main Gebiet, wenn ich das so sagen darf. Im Dezember und Januar viel zu warm, so dass wir die Bienen insbesondere im Januar schon bei vielen Flügen sehen konnten. Und im Februar? Kälteinbruch und Frost. Jetzt sitzen die Bienen wieder eng im Bienstock in der Bienenkugel aneinander und wärmen sich gegenseitig. Wichtig ist, dass der Futtervorrat nun reicht, bis es wieder wärmer wird.
Die Pflanzen sind vom Frost betroffen
Im Garten haben schon viele Pflanzen Knospen entwickelt und denen bekommt der Frost nun gar nicht. Es haben schon einige Krokusse (Plural von Krokus?) aus der Wiese geschaut. Ebenso hat man die ersten Weidenkätzchen in Neu-Isenburg gesehen und auch gelb hat es in manchen Gärten im Neu-Isenburger Westend schon geblüht. Nun hoffen wir, dass die Kältewelle schnell wieder weg ist, denn ich persönlich habe jetzt genug von Winter.
Honigabfüllung
Viele Honigfans fragen mich: Warum hast Du keinen Honig mehr? Honig gibts noch, nur die Gläser nicht. Viele meiner geschätzten Honigfans scheinen großes Gefallen an den Honiggläsern zu finden und bringen diese nicht zurück, obwohl ich das Glaspfand immer erstatte. Deswegen sind im Moment neue Gläser bestellt, und bald kann wieder Honig abgefüllt werden. Der Honig ist jetzt auch richtig cremig geworden, das wird wieder lecker.
Am 20. April kam zu den landenden Flugzeugen noch der Flugbetrieb meiner Bienen in der Rheinstraße in Neu-Isenburg. Ein Volk schwärmte am Nachmittag aus, um sich kurzfristig an der Wand unsere Nachbarn niederzulassen. Nach ein paar Minuten Ausflug ging es zurück zum Bienenstock, wo die Bienen dann nach und nach wieder einzogen. Ein merkwürdiges Verhalten. Die Königin aus dem Jahr 2016 wurde darfaufhin bei der Durchsicht der Bienen gesichtet. Ebenso kamen einige Nachschaffungszellen zum Vorschein. Das sind besonders große Zellen an den Waben, wo die Arbeiterinnen neue, junge Königinnen nachziehen.
Das Bienenvolk will sich teilen
Nachschaffungszellen, auch Weiselzellen genannt, sind ein klares Zeichen, daß sich das Bienenvolk teilen möchte. Dabei zieht ein Teil des Volkes mit der alten Königin aus und sucht sich ein neues zuhause. In der freien Natur wäre das z.B. eine geräumige Baumhöhle. Ansonsten fäng ein erfahrener Imker den Bienenschwarm ein und setzt ihn in einen sogenannten Ablegerkasten. Um die Bienen beim Einfangen und Einsetzen zu beruhigen bespritzt der Imker sie mit Wasser aus einem Wasserzerstäuber. Das beruhigt die Bienen.
Aus den Weiselzellen entsteht dann am Ende eine Königin, die sich um das verbliebene Volk kümmert und dieses weiter führt. Somit wurden aus einem Bienvolk zwei Bienenvölker.
Der Ableger steht jetzt beim Gut Neuhof
Mit einem erfahrenen Imkerkollegen haben wir künstlich einen Ableger gebildet. Das heißt, 4 Brutwaben mit Weisezellen (und ein Drohnenrahmen – das sind die männlichen Bienen) wurden entnommen und in eine neue Bienebeute (Bienenstock) gesetzt. Dieser Ableger wurde ca. 12 km entfernt auf einer blühenden Obstwiese beim Gut Neuhof aufgestellt. Die Aufstellung des Volkes muß unbedingt an einem Standort erfolgen, der mehr als 3 km Luftlinie vom alten Bienenstandort enfernt ist. Stellt man den Ableger zu Nahe am alten Standort auf fliegen die Bienen einfach an ihren gewohnten, alten Standort zurück und der Ablegerkasten wäre leer. Dann gäbe es keine Arbeiterinnen, die sich um die junge Könnigin und ihre Brut kümmern würde.
Bienenschwarm in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Offenbach, Hanau oder Darmstadt gesichtet?
Melde Dich, falls Du einen Bienenschwarm im Rhein Main Gebiet siehst. Ich, oder eine anderer erfahrener Imker, kommen kostenlos vorbei und fangen ihn ein. Das Volk kommt dann in einen Bienenstock und kann im kommenden Jahr Honig produzieren. Als Dankeschön bekommst Du natürlich dann auch von diesem Honig und kannst so die Arbeit der Bienen kosten.
Hilfe, ich habe einen Bienenschwarm…
Du bruahcst professionelle Hilfe, um einen Bienschwarm einzufangen? Hinterlasse Deine Telefonnummer, ich melde mich umgehend bei Dir
April ist die beste Jahreszeit, um eine insektenfreundliche Wiese (Bienenweide) anzulegen. Das warme Wetter im Rhein-Main-Gebiet lässt die Samen jetzt schnell keimen. Du kannst dann noch dieses Jahr die ersten Blüten „genießen“.
Die Bienen sind auf Deine Hilfe angewiesen
Du hast ein Stück Garten, dass Du in eine Blütenwiese umwandeln könntest? Dann mache mit und sähe eine bienen- und insektenfreundliche Samenmischung aus. Wichtig ist, daß Du eine regionale Samenmischung verwendest, welche die Flora in Deiner Gegend abbildet. Bienen und andere Insekten brauchen pollen- und nektarspendende Pflanzen. Oft werden im Garten Pflanzen mit gefüllten Blüten angepflanzt, weil diese besonders schön aussehen. Es ist aber wichtig zu wissen, daß diese gefüllten Blüten in der Regel keinen oder kaum Nektar oder Pollen zur Verfügung stellen.
Gute Samenmischungen zum Anlegen einer Bieneweide findest Du beim Netzwerk Blühende Landschaft. Dort gibt es verschiedene ein- und mehrjährige Samenmischungen, die regional in unsere Umgebung passen. Du kannst dort einfach Samen bestellen. Beim Einsähen hilft Dir auch der Bienenzuchtverein Dreieich Neu-Isenburg, der schon umfangreiche Erfahrung mit dem Anlegen von Bienenweiden in Frankfurt und Umgebung gewonnen hat.
Urbane Biodiversität gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die starke Besiedlung in Städten wie Frankfurt am Main, Wiesbaden, Offenbach, Hanau oder Darmstadt sind Insekten auf unsere Unterstützung angewiesen. Und jeder kann einen kleinen Beitrag zur Verbeßerung der lokalen Biodiversität leisten. Das Einpflanzen insektenfreundlicher Pflanzen ist schnell gemacht. Eine gute Liste an insektenfreundlichen Pflanzen findest Du beim auf den folgenden Seiten beim Netzwerk Bühende Landschaft.
Ebenso bietet es sich an, bei der lokalen Gemeinde vorzusprechen, so daß öffentliche Grünflächen in blühende Flächen umgewandelt werden.
Mit gutem Beispiel geht die Stadt Kiel voran, die im Rahmen des Projektes „Kiehl blüht auf“, mehrer Parzellen in der Stadt in blühende Flächen umgewandelt hat.
Einen hervorragenden Kurs für angehende Imker mit vielen Infos zum Thema Bienenweide findet man auch bei den Honigmachern. Sehr gute Pflanzenempfehlungen, um eine optimale Bienenweide im Rhein Main Gebiet anzulegen, findet man hier.
Bienweide in Neu-Isenburg
Ein Vorschlag von mir, einen kleinen Park an der Kreuzung Rheinstrasse und Dreieichstrasse in Neu-Isenburg in eine insekten- und bienenfreundliche Wiese umzuwandeln wird gerade vom Stadtparlament in Neu-Isenburg besprochen. Allerdings ziehen sich die Diskussionen ganz schön in die Länge…
Einen Link zur Stadt Neu-Isenburg und der aktuellen Diskussion zum Thema blühende und essbare Stadt findest Du hier.
Wer kann helfen, eine Bienenweide anzulegen?
Besonders angesprochen sind:
Landwirte, die am Rand ihrer Felder, Blütenstreifen anlegen können
Gärtner, die auf öffentlich und privaten Flächen vorschlagen können, insektenfreundlich Pflanzen einzusetzen
Imker, die auf blühende und bienenfreundliche Pflanzen angewiesen sind
Bürger, die sowohl im eigenen Garten oder auf dem eigenen Balkon kleine Bienenweiden anlegen können und die sich natürlich auch bei ihrer Stadt oder ihrer Gemeinde für eine insektenfreundliche Gestaltung von öffentlichen Grünflächen einsetzen können
In der Umgebung von Frankfurt und Neu-Isenburg helfe ich übrigens gerne beim Anlegen einer Bienenweide.
Die Sonne scheint und die Bienen fliegen wie verrückt
Aufgrund des warmen Wetters sind die Bienen dieses Jahr schon sehr weit entwickelt. Einige meiner Völker sind förmlich explodiert! Natürlich nur sprichwörtlich. Die Bienenanzahl ist schlagartig nach oben gegangen und gestern wurde es daher Zeit, die Bienenstöcke, auch Bienenbeuten genannt, zu erweitern. Bei zwei Bienenvölkern in Neu-Isenburg (südlich von Frankfurt am Main) habe ich bereits den Honigraum aufgesetzt. Das ist eine zusätzliche Zarge mit Rähmchen und Mittelwänden aus naturbelassenem Bienenwachs. Diese zusätzliche Etage wird auf den Brutraum aufgesetzt.
Die lokale Honigproduktion kann starten
In der aufgesetzten Etage werden die Bienen jetzt Nektar von den Blüten aus Neu-Isenburg eintragen und schlussendlich den beliebten Honig produzieren. Wenn die Bienen Richtung Frankfurter Stadtwald fliegen, kann auch etwas Waldhonig zum Blütenhonig hinzukommen. Dies ergibt dann einen besonders ausgewogenen Mix und reflektiert die Vielfalt and Blüten und Bäumen im Rhein-Main-Gebiet.
Frühe Honigernte 2017 in Hessen
Sollte sich die Wettersituation nicht massiv verschlechtern, ist durch die hervorragenden Wetterbedingungen in Frankfurt und Umgebung und die gute Entwicklung der Bienenvölker mit einer frühen Honigernte in diesem Jahr zu rechnen.
Mitte Februar im Rhein-Main-Gebiet und Temperaturen um die 12 Grad Celcius lassen unsere Bienenvölker aktiv werden. Vor dem kleinen Flugloch herrscht nun an sonnigen Tagen Hochbetrieb.
Die Bienen fliegen ein- und aus und starten erste Orientierungsflüge nach der langen Zeit im Bienenstock. Wie muss sich das anfühlen, nach den kalten Wintermonaten endlich mal wieder rauszukommen?
Die ersten Blütenpollen sind gefunden
Mit den ersten Sonnenstrahlen schalten auch die Pflanzen im Neu-Isenburger Westend auf Frühling um. Die ersten Pollen werden von den Bienen eingetragen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Pollen von Haselnuss und Weidenkätzchen, die hier im Westend blühen. Auf der Nahaufnahme könnt Ihr schon eine „schwerbepackte“ Biene sehen. Die Pollen sind wichtig, da nun auch schon wieder mit der Bruttätigkeit begonnen wird. Pollen stellen die Eiweisversorgung der Brut sicher.
Eine gute Übersicht der Pollen zur jeweiligen Jahreszeit findest Du übrigens bei den Honigmachern.
Im Februar sind für die Bienen am häufig die folgenden Pollen zu finden:
In den 70er und 80er Jahren wurde aus Asien die Varroamilbe nach Deutschland eingeschleppt. Seitdem bedroht sie die deutschen Bienenvölker. Da man die Varroamilbe nicht einfach ausrotten kann, muss mit dem Milbenbefall umgegangen werden.
Einsatz von organischen Säuren
Um das Wachstum der Milben in den Griff zu bekommen muss man regelmäßig behandeln. Dazu werden unter anderem Milchsäure, Oxalsaeure und die bekannte Ameisensäure verwendet. Die Bienen vertragen die Behandlung recht gut, während die Varroamilben dabei reduziert werden. Ganz los bekommt man die Milben allerdings nicht mehr, so dass man regelmäßig behandeln muss. Um das Qualitätsprodukt Honig nicht zu beeinträchtigen werden diese Behandlung nur im brutfreien Zustand und ohne in den Waben eingelagerten Honig angewendet.
Die Behandlung im Video
Hier wird ein Volk in Sprendlingen bei Neu-Isenburg mit Oxalsäure behandelt, um der Varroamilbe Einhalt zu gebieten.
Bei der Bekämpfung der Varroamilbe setze ich übrigens nur rückstandsfrei anwendbare organischen Mittel, wie Ameisensäure und Oxalsäure, ein. Durch manuelles Ausschneiden der Drohnenbrut im Bienenstock wird die Varroamilbe ebenso deutlich reduziert. Daher enthält mein Honig keine Rückstände der oben erwähnten Behandlungsmittel. Andere, insbesondere chemische Behandlungsmittel, kommen bei mir nicht zum Einsatz.